Bild: © Matthieu Rossez
Meine lieben Freunde. Ich bin berührt und bemüht, bei euch zu sein, ich bin bemüht, aus meiner Stille herauszutreten, um zu euch zu kommen. Und ich bin berührt, dass ich bei euch bin.
Ich bin derjenige, der Stille bewahrt; und es ist nicht meine Gewohnheit zu sprechen. Ich bin der unbekannte Jacob, der Stille wahrt. Der da ist, um Stille zu nähren, wenn die Welt laut ist. Ich bin die Präsenz der Stille und ich bleibe die Stille, wo auch immer ich bin.
Ich fand Frieden, ich fand die Quelle in meiner Stille. Erkannte die Weite meines Seins durch meine Stille. Und meine Stille heilte meine Wunden, die ich durch die laute Welt, durch die raue Welt immer mehr bekam. Ich musste mich zurückziehen von der Welt, bis ich die Welt nicht mehr hörte, bis ich keine Laute mehr wahrnahm.
Es war die erste Etappe meines Weges. Ich entfernte mich von allem und war allein mit mir. Erkannte meine Empfindlichkeit, erkannte meine Verletzbarkeit, mein Wund-sein. Erkannte mich, wie wenig ich ertrug von der Welt. Ich brauchte diese Zeit mit mir, in der Ruhe der Natur, in der Stille der Schöpfung und in ihrer Musik. Und ich hätte mein Leben darin verweilen können, aus Genügsamkeit mit mir selbst, aus Freude an der Stille im Außen, die mich nährte im Innen. Aber das Leben wollte es dann anders, ich hörte immer mehr eine Stimme in mir, die jeden Tag lauter wurde und die mich zwang, in die Welt zurückzukehren mit der Kraft, die ich erlangt hatte in meinem Inneren.
Ich erkannte, welche Kraft in mir war. Ich erkannte meine Kraft der Stille – und Jacob wurde mit dieser Kraft in die Welt zurückgeschickt. Die Herausforderung war groß, es war mein Wachstum, mein wirkliches Wachstum, denn ich musste meine innere Kraft und Stille jeden Tag bewahren, jeden Tag wachsen lassen, den größten Schutz, die größte Stille in mir finden. Die zweite Etappe war das Wachstum meiner inneren Kraft in einer Welt, die immer lauter wurde. Es war anstrengend, es war fordernd, es war gut. Und auf einmal trat die dritte Etappe meines Lebens zum Vorschein: Die Welt war laut, ich war Stille ohne Mühe, ich ruhte ganz in mir – still. Stille war meine Schwingung, mein Seinszustand, meine Ausstrahlung. Ich dachte und war dennoch still, ich öffnete mich und war dennoch still, ich liebte und war dennoch still. Die Stille inmitten der Welt war mein Genuss. Ich genoss die Laute der Welt, ich genoss ihre Lautstärke, ohne sie zu werten. Und alles wurde Musik um mich und meine Musik war Stille. Sie flossen durch einander – frei, bedingungslos. Ich war eins mit (der) Stille und Lautstärke, mit Sein und Werden. Und so öffnete sich die Quelle in mir, die still sich ausdehnt in einem.
Die Quelle sprach nicht mit mir, sie war – und Jacob der Stille erhob sich aus der Welt, er trug sie in sich und beruhigte das Laute der Welt durch seine Stille. So wurde ich eins mit beiden, und dennoch lebe ich und schwinge die Stille. Stille ist eine Kraft, eine Gegenwärtigkeit, und diese bin ich.
Ich wurde gerufen, denn bislang ruhte ich nur in meiner Stille und das genügte. Meine Präsenz wird jetzt notwendig sein für die Welt, für die Seelen, die mich brauchen und die sich selbst brauchen, inmitten des Chaos, inmitten der Lautstärke, inmitten der Bewegung, inmitten der Transformation.
So ist Jacob bei euch, meine Freunde, und teilt sein Sein mit euch und wird begleiten die, die ihn brauchen. Ich gebe Antworten an diejenigen, die mich rufen, die mich brauchen, aber erwartet nicht Worte, sondern die Energie der Stille.
Ich spreche so viel zum ersten Mal.
Euer Jacob der Stille.